english abstract → The Petersdorfer Gutshaus, once a central building of an agricultural enterprise, family seat and residence with hints of elegance and generosity, suggests in its today’s abandonment at first a melancholy. Traces of past use, timepieces of transience, suggest the reconstruction of memories. The artists tell stories and develop a wide range of interrelations in which the language of the rooms of the house comes into play as a common constant. Stories and events are implanted or elicited, projections and fantasies take over as catalysts on the ailing substance of the old house. Invented and experienced, fiction and story interact for a period of ten days in a baffled dreaming near-ruin. The thus generated absence of common clues opens the perception for the space, which can thus fulfill its actual, psychic function again. It becomes tangible as an idea, which in the supplementary process (the unfinishedness purposefully created by the artists) is driven on by the „space investigating“ observer. The artistic takeover is far from ownership. Restoration or re-making is not possible. Because a property like the Petersdorf manor house would be the consummation of sedentariness! Such a house would disinherit the ’nomadic’ artists of the „dreams of spaces“. Christine Hoffmann show less
Lost / Found
Sommerwerkstatt und Ausstellung
Verloren/Gefunden
Gutshaus Petersdorf
Das Petersdorfer Gutshaus, einst zentrales Gebäude eines Landwirtschaftsbetriebes, Familiensitz und Wohnhaus mit Anklängen an Eleganz und Großzügigkeit, suggeriert in seiner heutigen Verlassenheit zunächst eine melancholische Besetzung. Spuren früherer Nutzung, Zeitmesser der Vergänglichkeit, legen die Rekonstruktion von Erinnerungen nahe.
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Die Künstlerinnen erzählen Geschichten und entfalten so ein weit gefächertes Spektrum von Wechselbeziehungen, in dem die Sprache der Räume des Hauses als gemeinsame Konstante zum Tragen kommt. Geschichten und Ereignisse werden implantiert oder hervorgelockt, Projektionen und Fantasien greifen als Katalysatoren auf die marode Substanz des alten Hauses über. Erfundenes und Erlebtes, Fiktion und Geschichte interagieren für einen Zeitraum von zehn Tagen in einer ratlos träumenden Beinahe-Ruine.
Die damit generierte Abwesenheit von geläufigen Anhaltspunkten öffnet die Wahrnehmung für den Raum, der damit wieder seine eigentliche, seelische Funktion erfüllen kann. Er wird erfahrbar als Idee, die im Ergänzungsprozess (der von den Künstlerinnen gezielt angelegten Unfertigkeit) durch den „raumforschenden“ Betrachter weitergetrieben wird. Der künstlerischen Hausbesetzung liegt das Besitzen fern. Um Restaurierung oder ein Wieder-Gut-Machen geht es nicht. Die nomadisierenden Damen denken natürlich nicht an ein Kloster. Denn ein Anwesen wie das Gutshaus Petersdorf wäre die Vollendung der Sesshaftigkeit! Das Haus in seiner Erdenschwere wäre ein tatsächlich eingenommenes Stück Welt. Ein solches Haus würde einen der „Träume von Räumen“ berauben.
Christine Hoffmann
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Mit Arbeiten von | Monika Funke Stern, Susu Grunenberg, Renate Hampke, Masko Iso, Alexandra Karrasch, Ingrid Kerma, Elke Postler, Antje Scholz, Erika Stürmer-Alex, Christiane Wartenberg, Ilse Winckler
Gastkünstlerinnen | Ellinor Euler (DE), Anne Gathmann (DE), Claudia Hartung (DE), Sabine Heller (DE), Joanna Hoffmann (PL/ DE), Margret Holz (DE), Josina von der Linden (DE), Dorothea Neumann (DE), Sandra Riche (DE), Marion Sander (DE), Zuzanna Skiba (DE)
Dauer der Ausstellung | 18. 06. – 08. 07. 2007
Gefördert von |
Gleichstellungsbeauftragte MOL
Gemeinde Petersdorf
Kulturamt LOS und
Landrat MOL G. Schmidt