Die DDR hatte keine Roboter, die hatten uns

Vortrag von Dokumentarfilmer Thomas Balzer über Angolanische und Mosambikanische Vertragsarbeiter in der DDR und ihr Schicksal.

Heute war Thomas Balzer zu Besuch und berichtete über das Schicksal ausländischer Arbeitnehmer aus Angola und Mosambik, die ab 1985 über Schönefeld/Terminal 5 in die DDR geholt wurden und nach der Wende ganz schnell wieder über Schönfeld nach Hause geschickt wurden. Nur wenigen gelang es zu bleiben.
Thomas Balzer ist Dokumentarfilmer und kuratiert aktuell den umfangreichen Fotonachlass von Christian Fenger, einem Fotografen aus Eberswalde, der den Alltag der Gastarbeiter aus Angola und Mosambik zwischen 1985 und 1990 in Eberswalde mit der Kamera begleitete.

In seiner Arbeit als Dokumentarfilmer verfolgt Thomas Balzer das Geschehen in und um den Flughafen Schönefeld seit über 15 Jahren:
2020: Schönefeld hebt ab
2012: Fehlstart in Schönefeld
2013: Neustart am BER
2016: Geheimnisvolle Orte: Schönefeld
2020: Letzter Aufruf BER

Thomas Balzers nächster Film, “103“, zeichnet die Lebenswege einer kleinen Gruppe angolanischer Arbeitnehmer nach, die mit großen Hoffnungen 1987 über Schönefeld nach Deutschland kamen.

Im August 1987 landen einhundert junge Männern aus Angola in Berlin Schönefeld, voller Hoffnung und mit großen Erwartungen auf eine neue Zukunft im Gepäck.
Mit dem Versprechen auf eine Berufsausbildung waren die Angolaner in die DDR geholt worden. Bis zur Wende wurden die Männer jedoch als Hilfsarbeiter in einem Schlachtbetrieb in Eberswalde beschäftigt. Nach der Wende sahen sie sich immer wieder mit teils lebensbedrohenden rassistischen Anfeindungen konfrontiert. Was ist im Lauf der nun beinahe 40 Jahre aus den rund hundert Angolanern geworden? Eine Spurensuche. Die Fertigstellung des Films ist für Ende 2025 geplant